Bastian Thurner Theaterpädagoge

Bastian Thurner

Theaterpädagoge

Bastian Thurner wurde in Heilbronn geboren und blieb bis zu seinem Abitur an der Freien Waldorfschule in der Neckarstadt. Nach seiner Schauspielausbildung in München führte ihn sein Erstengagement 2001 ans Eduard-von-Winterstein-Theater nach Annaberg-Buchholz. Hier gründete er den Spielclub des Theaters und führte eine eigene Fassung von Edward Bonds “Gerettet” mit 25 Jugendlichen auf. Nach drei Jahren in Sachsen zog es ihn als Schauspieler nach Dortmund ans Kinder- und Jugendtheater. Auch dort erarbeitete er weiter Theaterprojekte mit Jugendlichen in Kooperation mit der Projektfabrik Witten. Besonders das Projekt “Babel” mit Jugendlichen aus drei Kontinenten im Jahr 2008 inspirierte ihn dazu, mit Mehrsprachigkeit im Leben sowie auf der Bühne zu arbeiten.

In den folgenden Jahren spielte er Theater auf Deutsch an verschiedenen Stadttheatern wie in Essen, Bremerhaven, Krefeld, Aalen und Dortmund, oder auf Portugiesisch in São Paulo, in der S-Bahn, auf der Straße sowie in verschiedenen Theatern und auf Festivals in ganz Brasilien. Gleichzeitig erarbeitete er zweisprachige Fassungen von Friedrich Schiller “Wilhelm Tell”, oder Bertolt Brecht “Der gute Mensch von Sezuan” mit jugendlichen und erwachsenen Laien in São Paulo und leitete einen zweimaligen Austausch zwischen Jugendtheatergruppen des Theater Aalen (Deutschland) und der Associação Cultural Nyelete de Vilankulo (Mosambik). Im Rahmen dieses Austauschprojektes entstand eine Zusammenarbeit mit Grupo M´Bêu aus Maputo, Mosambik, die im letzten Jahr in der Produktion “Sujo(s)” als gemeinsames Theaterprojekt fortgeführt wurde und in dem die sozialen und politischen Verstrickungen der drei Kontinente Afrika, Südamerika und Europa vom Kolonialismus bis Heute aufgezeigt werden.

Nach seiner letztjährigen Inszenierung von “Aladin” freut er sich darauf, in diesem Jahr mit “Pippi in Taka-Tuka-Land” für brasilianischen Flair bei den Schlossfestspielen 2025 sorgen zu dürfen und mit “Sind wir was wir sind” in einer in einer immersiven und gemeinsam mit Jugendlichen erarbeiteten Stückentwicklung zusammen mit dem Publikum über die Themen zunehmende politische Macht der Oligarchen und den Umgang mit den Erneuerungen der Künstlichen Intelligenz zu reflektieren.